Gestaffelte Sperren wurden oberhalb Partenkirchens eingebaut, Hänge stabilisiert, ein Rückhaltebecken erweitert. (Foto: Knut Kuckel)
Gestaffelte Sperren wurden oberhalb Partenkirchens eingebaut, Hänge stabilisiert, ein Rückhaltebecken erweitert. (Foto: Knut Kuckel)

Hochwasserschutz am Faukenbach – Schluchten abwärts gesichert

Anhören

Wer sich auf den Weg zum Wank macht, hat oberhalb der Schalmeischlucht einen prominenten Blick auf die Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen und Wetterstein. Talwärts fließt der Faukenbach in die Ober- und Unterwelt von Partenkirchen.

Gut gepflegte Wanderwege führen unterhalb der Hacker-Pschorr-Brücke in zwei Richtungen durch Fauken- oder Schalmeischlucht. Heute kaum vorstellbar, wie das Umfeld unter der Faukenschlucht noch vor 14 Jahren aussah.

Viel ist zwischen 2012 und 2015 am Fauken-Oberlauf passiert: Gestaffelte Sperren wurden oberhalb Partenkirchens eingebaut, Hänge stabilisiert, ein Rückhaltebecken erweitert. Eine vorherige Sperre am Talausgang wurde erhöht.

Gestaffelte Sperren wurden oberhalb Partenkirchens eingebaut, Hänge stabilisiert, ein Rückhaltebecken erweitert. (Foto: Knut Kuckel)

Auch wenn noch immer einiges zu tun ist, die Hochwasserschutz-Projekte in Garmisch-Partenkirchen machen sichtbare Fortschritte. Für den Landkreis ist Horst Hofmann für Hochwasserschutz zuständig. In einem Gespräch mit dem Garmisch-Partenkirchner Tagblatt sagte er noch vor kurzem: „Am Fauken muss dringend etwas passieren. Und zwar noch mehr, als schon passiert ist.“

Oberhalb des Gebirgsbaches haben sich Fachleute intensiv mit Murenabgängen und Hangrutschen befasst, die schon zu starken Überflutungen im Ortsteil Partenkirchen geführt haben. „Vom Rathaus aufwärts, mussten wir durchs Wasser gehen,“ erinnert sich eine Anwohnerin an das Hochwasser im August 2005. Dort, wo sie wohnt, war „Land unter“.

Starke Niederschläge und Hochwasser führten entlang der Gebirgsbäche Kanker, Partnach und Fauken zu Hangrutschen und Murenabgängen. Heute ist Garmisch-Partenkirchen besser gerüstet. Ein Rückhaltebecken sorgt dafür, dass die Wassermassen erst gar nicht in den Ort kommen.

Die Wildbäche, die mitten durch die Marktgemeinde fließen, wurden zum Teil schon tiefer gelegt und die Läufe mit Beton ausgekleidet, damit sich kein Holz mehr verkeilt. Doch der Komplettausbau ist noch nicht vollzogen.

Rund 30 Millionen Euro wurden seither in Bayerns größtes Hochwasserschutzprojekt investiert. Land und Marktgemeinde teilen sich die Zuständigkeit. Oberirdisch trägt das Land Bayern Verantwortung, unterirdisch wird Garmisch-Partenkirchen in Anspruch genommen.

Die Marktgemeinde hat Ende 2018 ein Ingenieurbüro beauftragt, Planungsvorschläge für den Ausbau zu machen. Im Oberlauf habe man seine Hausaufgaben gemacht, sagten die Verantwortlichen vom Wasserwirtschaftsamt Weilheim.

Hochwasserschutz Faukenbach, Rückhaltebecken. (Foto: Knut Kuckel)Die Wildbäche, die mitten durch die Marktgemeinde fließen, wurden zum Teil schon tiefer gelegt und die Läufe mit Beton ausgekleidet, damit sich kein Holz mehr verkeilt. Doch der Komplettausbau ist noch nicht vollzogen.

Wer in Partenkirchen statt über das Hasental, den Schalmeiweg Wank aufwärts wählt, kann im Hochwasserschutzbereich auf Informationstafeln nachlesen, was vor Ort getan wurde. Das ist nicht wenig.

Hochwasserschutz, Wasserwirtschaftsamt Weilheim. (Foto: Knut Kuckel)In einer Sofortmaßnahme wurde nach dem Hochwasser im Sommer 2005 ca. 6000 m³ Geschiebe und Wildholz entfernt. Becken und Böschungen wurden mit Wasserbausteinen gesichert.
Seit Sommer 2012 wurden vier Gabionensperren und eine Betonsperre errichtet. Gabionenwände sind mit Stein gefüllte Drahtkörbe. Im Stecksystem beliebig erweiterbar.

Weblink: Hochwasserschutz Faukenbach, Garmisch-Partenkirchen, Wasserwirtschaftsamt Weilheim

Hochwasserschutz am Faukenbach. (Fotos: Knut Kuckel)

Ich schreibe über das Landleben im alpinen Raum. Über Ereignisse und Begegnungen. Von Hause aus Rundfunkjournalist, bin ich als Grenzgänger der Regionen auch gerne Europäer.

Meine Meinung