"Früher musste man Gehen können, um am Berg überleben zu können". Im übertragenen Sinne hat sich zur Heutezeit wenig verändert. (Foto: DAV/Raffalt)
"Früher musste man Gehen können, um am Berg überleben zu können". Im übertragenen Sinne hat sich zur Heutezeit wenig verändert. (Foto: DAV/Raffalt)

Auf- und Absteigen, Weggehen und Heimkommen

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Leben und arbeiten in den Alpen. Mir begegnen Almbauern, Forstleute, Bergretter, Handwerker, Kletterinnen und Kletterer. Die Blog-Idee “Mensch am Berg” findet sich im Konzept zur Ausstellung “Gehen am Berg”, über die ich im März 2018 berichtet habe.

Da heißt es „Die Ausstellung erzählt vom Losgehen, vom Gehen lernen, vom Auf- und Absteigen, vom Verlorengehen, vom Gehen müssen, vom Weggehen und vom Heimkommen. 

Die Ausstellung im Lechmuseum spielt das “Gehen am Berg” vor überzeugender Kulisse. Museumsleiterin Monika Gärtner erläutert, weshalb sie die Ausstellung in ihrem Museum zeigt: “Früher hat es für einen Ort wie Lech bedeutet, dass man immer gehen musste, um überleben zu können.“ Die Alpinistin Dr. Ingeborg Schmid hat den Ausstellungsparcours entwickelt. „Der ist angelegt wie ein Weg und längs des Weges gibt es viel zu entdecken.“

“Gehen am Berg” – Einblicke ins alpine Leben

Die Ausstellung “Gehen am Berg” gewährte unterschiedliche Eindrücke. Sehr tiefe und beeindruckende Stimmungen, Lebensbilder und Bräuche der wechselvollen alpinen Geschichte.

„Mensch am Berg“ folgt aber vor allem einer Idee der Journalistin Conie Riedle. Sie steht beruflich für „Journalismus mit Weitblick“. Wir haben uns oft in konstruktivem Austausch darüber Gedanken gemacht, in welcher Weise ein regionaler Journalismus den „Menschen am Berg“ gerecht werden könnte?

Ich schreibe über Menschen, die heute leben. Viele von ihnen leben am Berg, manche auch vom Berg.

Als ich mich vor ca. 17 Jahren für ein Leben am Berg entschieden hatte, war mir vieles fremd. Die Menschen gewöhnten sich an mich. An meine Sprache und daran, dass ich viel über ihre Lebenswelten erfahren wollte. Was ist ihnen wichtig, was weniger? Immer mit dem gebotenen Respekt, keine Frage.

Engagiert habe ich mich ehrenamtlich als Alm- und Dorfschreiber, war immer gerne dort, wo die „Dasigen“ zusammenkommen. Das prägt und motiviert in gleicher Weise.

Meine Geschichten leben auch und besonders von ihren Bildern. Ich mag Gesichter, die ihre eigenen Geschichten erzählen. Ausdrucksstarke Gesichter gibt es in meinen Beiträgen aus dem Alpenraum sehr häufig. Exklusiv und von Hand gemacht.

Auch wenn es nicht dem vielfach praktizierten Zeitgeist entspricht, möchte ich Interessierte wissen lassen, dass meine Bilder nicht der Selbstdarstellung dienen. Sie dokumentieren das Erlebte. Mehr nicht.

Die meisten Fotos haben wohl auch deshalb eine sehr persönliche Ausstrahlung. Bilder erzählen Dinge auf ihre Weise. Das ist abhängig von der jeweiligen Stimmungslage ihres Betrachters.

Meine Sympathie gehört den weniger berühmten Menschen, die sich in ihrem Alltag auszeichnen, auf die man sich verlassen kann.

Ich freue mich auf weitere Begegnungen mit „Menschen am Berg“ – auch im übertragenen Sinne.

Ich schreibe über das Landleben im alpinen Raum. Über Ereignisse und Begegnungen. Von Hause aus Rundfunkjournalist, bin ich als Grenzgänger der Regionen auch gerne Europäer.

Meine Meinung