Die 56 Meter lange "Hacker-Pschorr-Brücke" schwebt 30 Meter über der Faukenschlucht. (Foto: Knut Kuckel)
Die 56 Meter lange "Hacker-Pschorr-Brücke" schwebt 30 Meter über der Faukenschlucht. (Foto: Knut Kuckel)

Partenkirchen – über die Fauk’nbruck zur Tannenhütte

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Die oberbayerischen Regionalmedien schreiben im Mai 2012 zur Eröffnung, „die Hängebrücke über die Faukenschlucht ist eine neue Attraktion“. Für Partenkirchen und für die Wanderer zur Tannenhütte – der ehemaligen Gamshütte – auf ihrem Weg zum Wank.

Die 56 Meter lange „Hacker-Pschorr-Brücke“ schwebt 30 Meter über der Faukenschlucht. Gehalten von nur zwei dicken Stahlseilen. Die im Herbst 2011 von dem Tiroler Hochgebirgsbau-Unternehmen HTB (mit Sitz in Arzl im Pitztal) erbaute und im Mai des Folgejahres freigegebene Hängebrücke hat sich bewährt. Man spart eine halbe Stunde Zeit beim Anstieg auf den Wank, dem Hausberg der Partenkirchner.

Hacker-Pschorr-Brücke, Garmisch-Partenkirchen. (Foto: Knut Kuckel)

Für mich ist die Hängebrücke über die Faukenschlucht Teil einer spontanen Tagestour zur Tannenhütte und zurück. Gezählte 13-einhalbtausend Schritte, für die ich in zügigem Tempo weniger als ein-einhalb Stunden Zeit brauche. Für Auf- und Abstieg lasse ich mir Zeit und genieße dabei alles Erlebte.

Bei der späteren Recherche lese ich im Münchner Merkur vom 24. Mai 2012, dass sich die Brauerei Hacker-Pschorr für 30-tausend Euro die Namensrechte an der Hängebrücke sicherte. Sie kostete damals ca. 200-tausend Euro. Die Investition hat sich aus heutiger Sicht in vielerlei Hinsicht bezahlt gemacht.

Die Einheimischen mögen ihre „Fauk’nbruck“. Im Gegensatz zu manch anderen Neubauten im alpinen Raum passt sie zur Landschaft. „Sie beeindruckt und ist gut für’s Geschäft“, kommentiert ein Wanderer, auf seinem Weg zur neu gebauten Tannenhütte.

Tannenhütte, Garmisch-Partenkirchen. (Foto: Knut Kuckel)

Mindestens 30 Minuten Zeitersparnis beschert ihm die Hängebrücke zur Tannenhütte. Ein schlichter Blockbau aus Tannenholz. Das Konzept von Architekt Thomas Feigl setzt dabei auf klare Formen und gerade Linien. „Kein Bauwerk im Jodlerstil“, erzählte der Architekt den Journalisten zur Eröffnung im Oktober 2018.

„Fast 100 Jahre stand dort eine urige Einkehr, bis sie im Zuge eines Streits erst kaputt geredet und dann Opfer der Flammen geworden ist“, schreibt das Garmisch-Partenkirchner Tagblatt.

Ursprünglich sollte die neue Einkehr der Bayerischen Staatsforsten schon im Mai des vergangenen Jahres eröffnet werden. Doch der lange Winter machte einen Fortschritt auf der ohnehin schon schwierig gelegenen Baustelle unmöglich.

2,1 Millionen Euro ließen sich alle Beteiligten den Neubau kosten. Die Pächter Andreas und Anna Hertle genießen nach nur einem Jahr einen hervorragenden Ruf. In ihrer 960 Meter hoch gelegenen Tannenhütte finden auf der Sonnenterrasse 120 Gäste Platz, im Gasthaus bis zu 75. Sie genießen im sympathischen Umfeld einen herrlichen Blick auf Garmisch-Partenkirchen.

Tannenhütte, Garmisch-Partenkirchen. (Foto: Knut Kuckel)

Auf die Berglandschaften im Wetterstein- und Estergebirge. Einer noch insgesamt intakten Kulturlandschaft. Das Umfeld wird auch landwirtschaftlich genutzt. „So wie seit Jahrzehnten“, erzählt uns ein Bauer, der seine „Werdenfelser“ Milchkühe noch täglich um 5.30 Uhr zur Alm führt. 12 Stunden später geht’s wieder zurück in den heimischen Stall, in Alt-Partenkirchen.

Auf meinem Weg über das „Hasental“ begegne ich einer großen Schafherde. Über 100 weiße und gescheckte Schafen umringen mich neugierig in wenigen Minuten. Ich bin mittendrin. Augenblicke, die gut tun.

Schafherde am Wank, Garmisch-Partenkirchn. (Foto: Knut Kuckel)

Für den Rückweg wähle ich den Wanderweg oberhalb der Schalmeischlucht, über den Birklesgraben. Der Weg erfordert etwas Trittsicherheit, öffnet einem aber eine Naturnähe, die ihresgleichen sucht.

Hochwasserschutz am Faukenbach – Schluchten abwärts gesichert

Weblink: Tannenhütte, Garmisch-Partenkirchen

Partenkirchen – über die Fauk’nbruck zur Tannenhütte. (Fotos: Knut Kuckel)

Ich schreibe über das Landleben im alpinen Raum. Über Ereignisse und Begegnungen. Von Hause aus Rundfunkjournalist, bin ich als Grenzgänger der Regionen auch gerne Europäer.

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